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Deine Fragen zur DIY-Naturkosmetik - Teil 1

Wie ist das mit den Emulgatoren?

Deine Fragen zur DIY-Naturkosmetik - Teil 1

DIY-KOSMETIK: deine Fragen

Die letzten Wochen haben wir in den sozialen Medien die Frage gestellt: "Was möchtest du zum Thema DIY-Naturkosmetik wissen?"

Viele unserer Kunden und Kundinnen haben uns Fragen dazu geschickt, welche wir in diesem und weiteren Beiträgen aufarbeiten möchten.

An dieser Stelle auch DANKE, dass ihr euch so zahlreich beteiligt habt.

Ein Riesenthema waren dabei die Emulgatoren, denen wir uns heute noch einmal genauer und intensiver widmen möchten.

 

 

Emulgator - wie, wer, was...?

Wie eingangs schon erwähnt, sind es vor allem die Emulgatoren, die immer wieder ganz viele Fragezeichen aufwerfen. Nachdem wir im letzten Beitrag erklärt haben, warum es für die Herstellung einer Creme (Emulsion) überhaupt einen Emulgator braucht, gehen wir im heutigen Beitrag ganz auf eure Fragen ein.

 

Hier erstmal ein Auszug rund um die Fragen, die ihr uns so geschickt habt:

Welche Festigkeit generiert ein Emulgator? Zieht er schnell ein und wie fühlt er sich auf der Haut an? Welchen Emulgator brauche ich für eine Bodylotion und welchen für eine eher feste Creme, - oder liegt das nur an der Einsatzkonzentration? Wie weiß ich, wie hoch ein Emulgator eingesetzt werden muss? Sind Emulgatoren untereinander austauschbar?

 

 

Natürlich die "natürlichen Emulgatoren" ...
Eines kann man von Anfang an sagen: Emulgator ist nicht gleich Emulgator!

Es gibt synthetische (PEG- oder mineralölbasierte) und natürliche Emulgatoren! - Welche wir für unsere DIY-Kosmetik verwenden, ist wohl klar! Natürlich die "Natürlichen" :-) !

Was das heißt? Es heißt einfach, dass sie "natürlichen Ursprungs" sind, denn sie basieren auf pflanzlichen Fetten, wie zB. Palm-, Kokos-, Raps- oder Sonnenblumenöl. Zu diesen klassischen Emulgatoren gehören zB. Emulsan, Lamecreme, Montanov 68, Montanov 202, Xyliance und viele mehr. 

 

Emulgatoren austauschen

Mit all diesen genannten Emulgatoren kann man jetzt eine Creme herstellen und trotzdem heißt das nicht, dass man sie alle 1:1 austauschen kann.

So ein Emulgator bringt gewisse Eigenschaften mit sich, die sich ein jeder Hersteller im Vorfeld genau überlegt, zB. gibt wenig Konsistenz, mild, gut verträglich, erzeugt feuchtes Hautgefühl, optimal von 15-40 % Fettphase und so weiter. Hier haben wir jetzt einige Eigenschaften von Emulsan angeführt. 

Jeder, der schon einmal Emulsan verarbeitet hat, weiß bestimmt, dass er solo verwendet kaum Konsistenz gibt, - sich aber dafür hervorragend für eine Bodylotion eignet. Tausche ich nun Emulsan gegen Lamecreme war´s das aber mit der Lotion, - hier würde es dann eher in Richtung Creme, in der Konsistenz also fester und im Hautgefühl auch reichhaltiger, gehen.

Warum ist das so? Die Zusammensetzung von Lamecreme ist einfach eine andere. Wir haben hier eine fix fertige Mischung aus Emulgator und Konstistenzgeber (=Komplex-Emulgator). Schon mit einer 4-5 %-igen Dosierung bekommen wir schöne Cremes.

Das soll aber nur ein Beispiel sein. Denn tatsächlich kann man so einige Emulgatoren recht gut untereinander austauschen! - Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Einsatzkonzentration und Verarbeitung anders sein kann.  - Und natürlich kann auch die Viskosität (also wie dünnflüssig oder fest die Emulsion ist), das Hautgefühl, die Verteilbarkeit der Creme (...) deutlich variieren.


Rohstoff-Porträts 

Wenn du dir also einen neuen Emulgator gekauft hast, dann macht es Sinn, dir das entsprechende Rohstoff-Porträt durchzulesen. Dort wo du ihn kaufst, gibt es normalerweise auch die entsprechenden Informationen zu den Produkten dazu.

Nimm als Beispiel Emulsanauf unserer Homepage. - Hier kannst du nachlesen, was du an Infos brauchst: In welcher Fettphase arbeitet der Emulgator optimal? Bei welcher Temperatur muss er verarbeitet werden und wie hoch muss ich ihn überhaupt dosieren? Für welchen Hauttyp ist er geeignet, wie fühlt es sich auf der Haut an, soll er hochtourig oder moderat verarbeitet werden usw.! Diese Infos solltest du haben, wenn du etwas Neues ausprobieren willst!

 



Und wie mache ich das jetzt bei einem bestehendem Rezept...

  • Möchtest du nun für ein bestehendes Rezept einen anderen Emulgator verwenden, so schau fürs Erste mal nach, ob er in etwa für deine Fettphase passt. Ganz viele Emulgatoren arbeiten im Bereich zwischen 20 und 40 % Fettphase, - das dürfte also nicht so schwer sein.

  • Dann schau, ob du die Einsatzkonzentration anpassen musst. Wenn du weniger brauchst, rechne die Differenz bei der Wasserphase hinzu. Wenn du mehr brauchst, ziehe die Differenz bei der Wasserphase ab. 

  • Wenn du du im alten Rezept einen Emulgator hattest, der bereits einen Konsistenzgeber beinhaltet hat (--> Komplex-Emulgator, zB. Montanov 68, Xyliance oder Lamecreme) und du ihn nun gegen eine "puren" Emulgator austauschst (zB. Emulsan), überlege, ob du sie nun auch miteinplanst. - Durch die Konsistenzgeber bekommst du eben eine entsprechende KONSISTENZ. Verwende zB. Fettalkohole, wie Cetyl- oder Behenylalkohol oder auch Bergamuls als Ko-Emulgator, wenn du Fettalkohole nicht so gut verträgst.

    Auch hier gilt: Wenn du zB. 3% Fettalkohole mit in die neue Rezeptur gibst, musst du die Wasserphase entsprechend anpassen. Die Gesamtmenge muss wieder 100 % ergeben.

  • Abschließend schau noch, wie der Austausch-Emulgator verarbeitet werden muss. Auf welche Temperatur muss er erhitzt werden, soll er hochtourig verarbeitet werden? Hat er irgendwelche Besonderheiten?
  • Ob sich der neu eingesetzte Emulgator dann gut auf deiner Haut anfühlt, musst du natürlich selber herausfinden. Hier kann man aber auch ein wenig an den eingesetzten Ölen und Wirkstoffen abändern. Dazu aber ein anderes mal mehr.

So lernst du also Schritt für Schritt einen Emulgator nach dem anderen kennen und bekommst ein Gefühl dafür, was sich gut ergänzt, was man austauschen oder auch kombinieren kann. Lass dich nicht entmutigen, - das ist bei weitem nicht so kompliziert, wie es sich am Anfang anfühlt!

Und ehrlich - auch bei uns hier in der Rührküche geht es ab und an mal daneben! Wer nie etwas ausprobiert, macht nie Fehler! Wir probieren VIEL aus und machen daher auch mal Fehler. Auch bei uns gab´s schon zerronnene Cremen! :-(


Noch Fragen offen geblieben? Schreib sie uns gerne in den Kommentaren!

 

Viel Spaß in deiner Rührküche!

 

 



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